Catharina Stahlschmidt wird im Jahr 1722 in Herscheid geboren und heiratet am 2. August 1759 Johann Diedrich Schröder zum Heymendahl, der offenbar ein Sohn von Diedrich Heymendahl ist, welcher 1699 eine Pachtzahlung an die Kirche zu Herscheid zu leisten hat. Als den Eheleuten am 17.10.1768 eine Tochter namens Maria Margarete geboren wird, ist Maria Stahlschmidt aus der Küsterei Patin, was vermuten lässt, dass Catharina eine Schwester von Maria und eine Tochter des Küsters Johann Hermann Stahlschmidt sein könnte. Catharina stirbt am 5. Oktober 1796 im Alter von 67 Jahren1.
Im Zusammenhang mit Heymendahl nachstehend ein Bericht zu einer Fernsehsendung, die auf die Spur derer „von Heimendahl“ führt – Herscheider Ortsbezeichnung wurde zum Name einer Adelsfamilie in Haus Bockdorf:
“Heimendahl ? Diese Ortsbezeichnung gibt es doch auch in der Gemeinde Herscheid! So werden sich sicherlich Herscheider Zuschauer gefragt haben, als der bekannte Fernsehmoderator Bernd Müller in der Samstagabendsendung Wunderschönes NRW „Zwischen Rhein und Maas“ Haus Bockdorf bei Kempen und seinen Besitzer Julius von Heimendahl vorstellte. Durch Nachforschungen und dank einer umfangreichen Ahnentafel des Herrn Lübbers aus Münstertal, ein Nachfahre der ehemaligen Bewohner des Gutes Heimendahl – zwischen Grünenthal und Rosenthal gelegen – ist es gelungen, die Verbindung zwischen dem sauerländischen und dem rheinischen Heimendahl herzustellen.
Das heutige Efeu umrankte Wohnhaus oberhalb der Landstraße nach Plettenberg wird in alten Schriftstücken bereits 1080 als abgabenpflichtiges Gut erwähnt. Dreihundert Jahre später, 1395, hatte das Gut „to dem Heimendahl“ einen Scheffel Hafer an den Pastor zu Herscheid zu entrichten. In der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts werden die Kirchmeister Hans tom Habbel, Thies zur Mollen, Mauritus zur Molle und Hanß zu Marlinckhausen von Jorgen von Ruspe (van Ruyspe) mit dem Gut beliehen. Nach dem Jülich- Clevischen Erbfolgestreit, dem Dreißigjährigen Krieg und den Franzoseneinfällen wurde am Ende des 17. Jahrhunderts aus dem Kirchenlehen ein Kirchengut.
Nach einem Verzeichnis der Kirchenrenten vom 11. Februar 1678 hat Diedrich Heimendahl zwei Thaler jährlich an Rente zu zahlen. 1697 unterschreibt er offenbar als Mitglied des Konsistoriums ein kirchliches Dokument. Zwei Jahre später hatte Diedrich Heimendahl eine Pachtsumme von vier Reichsthalern an die Kirche zu entrichten. Ein Heimendahl -es könnte ebenfalls der Diedrich gewesen sein – wird schon 1676 in die Schützenrolle des Kirchspiels Herschede benannt.
Außer Johann Diedrich und Wilhelm Heimendahl dürfte Arnold zu den Söhnen des Diedrich zu zählen sein. Er dürfte etwa um 1675 geboren worden sein. Dieser Arnold Heimendahl erlernte das Müllerhandwerk und verließ das väterliche Anwesen. 1710 heiratete er in Meinerzhagen Catharina Hanbeck. Einige Jahre später zog er mit seiner Familie nach Radevormwald, wo er als Stadtmüller tätig war. Hier wurde auch 1723 sein Sohn Johann Friedrich Heimendahl geboren, der als Schreiner und Kaufmann in Elberfeld in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts die Firma (Weberei) Joh. Friedr. Heymendahl & Söhne gründete.
Während dessen ältester Sohn Johann Gottfried (* 1755) und später der Enkel Johann Friedrich (* 1792) die Weberei weiterführten, gründete der jüngste Sohn Carl Friedrich (*1768) als Kaufmann ebenfalls eine Weberei. Weil die beiden Enkel Alexander Hugo (*1817) und Ernst Walter (* 1829) in der Seidenproduktion offenbar bessere Erfolgschancen als in der Band- und Tuchweberei sahen, siedelten sie Mitte des 19. Jahrhunderts nach Krefeld, der Seidenstadt, über.
Als erfolgreiche Seidenhersteller pflegten sie intensive Kontakte zu China, einem der Haupt-erzeugerländer für Rohseide. Die guten Handelsbeziehungen zu dem fernöstlichen Land blieben selbst dem Kaiser in Berlin nicht verborgen. Er betraute die beiden Brüder Heimendahl mit konsularischen Aufgaben in China. Zum Dank und in Anerkennung ihrer Verdienste wurden Ernst Walter 1878 und Alexander Hugo im Dreikaiserjahr 1888 in den Adelsstand erhoben.
Mit Julius von Heimendahl, der zusammen mit seiner Frau Benita in Haus Bockdorf bei Kempen einen vielseitigen landwirtschaftlichen Betrieb leitet mit Hofvermarktung, leben heute noch – mittlerweile aber adelige – Nachfahren des Arnold Heimendahl, dessen Wiege vor über 200 Jahren in der Gemeinde Herscheid stand.”
Fussnoten- H. Schulte, Auf den Spuren der Stahlschmidts zu Beginn des 18. Jahrhunderts in der Gemeinde Herscheid, Herscheid 2004 [↩]