Das OFB Freudenberg, Siegerland (1612 – 1795), kann seit Mai 2016 im Cardamina-Verlag in der
OFB-Reihe: 00.951 unter Artikel-Nr. CSB-00304, ISBN 978-3-86424-298-4 zum Preis von Euro 47,– bezogen werden.
Herr Gerhard Moisel, Autor mehrerer Deutscher Geschlechterbücher, Siegener Kirchenarchivar und Leiter der Familienkundlichen Arbeitsgemeinschaft des Siegerländer Heimat- und Geschichtsvereins, schreibt am 4.5. zur Lancierung:” Heute sind die ersten Bände des Ortsfamilienbuches Freudenberg, bearb. von Anne Schulte-Lefebvre und Ansgar Hoffmann, ausgeliefert worden. Das lange erwartete Buch ist im Cardamina-Verlag erschienen.Wie die vorausgegangenen OFBs Krombach und Ferndorf ist auch das neue Werk von herausragender Qualität!” Am 13.5. ist das OFB als “Familienforschung vom Feinsten” im Haus der Kirche in Siegen vorgestellt worden.
Erste Reaktionen der Leser:
1. “Das Familienbuch Freudenberg liegt vor mir auf dem Tisch. Wieder bin ich beeindruckt (und erfreut) von dem vielen zusätzlichen Material, das Ihr über die Kirchenbücher hinaus zusammengetragen und transkribiert habt. Das ist der Bereich, in den die meisten Familienforscher sich nicht mehr hineintrauen – umso wichtiger ist Eure Arbeit. Noch einmal herzlichen Dank für all die Mühe!”
2. “…ist heute angekommen. Ich musste es einmal wiegen: 2232 g – gefüllt mit Menschen – Namen – Leben – Daten – Fakten – Listen.”
3. “…herzlichen Glückwunsch zum “Dicken Wälzer”, den ich seit zwei Tagen durchforste und dabei sehr viele “Bekannte” treffe. Ich bewundere Euren Fleiß und Eure Ausdauer beim Zusammentragen all dieser Daten. Ich “befürchte”, dass ich das OFB Ferndorf auch noch bestellen muss.”
4. “…Du überzeugst mich immer mehr, dass man langfristig nicht ohne Eure Bücher auskommt, wenn man künftig noch bei der Siegerländer Genealogie mitreden können möchte. Außerdem ist jetzt durch Eure Forschungen belegt, dass die Linie Achenbach 5 ursprünglich nicht aus Anstoß kam (wie im DGB angegeben), sondern dass der Stammvater Johannes Bürger in Freudenberg war.”
5. “…vor einer Woche erhielt ich das OFB Freudenberg und bin ganz begeistert. Ich möchte mich auf diesem Weg für all Ihre Arbeit und Mühen bedanken. Dank des Buches konnte ich mittlerweile etliche Namen und Daten in meinen Stammbaum übernehmen.”
6. “… FB Freudenberg ist inzwischen angekommen – wieviel Arbeit dahintersteckt kann nur jemand beurteilen, der so etwas schon selbst einmal gemacht hat!!! Die Genealogenwelt wird zu Dank verpflichtet sein!”
7. “… Mein lieber Herr Gesangsverein – oder “Denglish” ausgedrückt: My lovely Mister singing club! Da haben Sie und Ihr Co-Autor mal wieder eine tolle Arbeit vorgelegt. Wenn man sich das Originalblatt von 1612 anschaut, kann mann nur erahnen, welche Arbeit dahintersteckt, solch ein Werk zu vollenden. Also nochmals: großes Kompliment.”
8. “…mit vielen anderen Familienkundlern bin ich über das Ortsfamilienbuch Freudenberg sehr erfreut, nach den Familienbüchern Krombach und Ferndorf wieder eine Topleistung.
…die Aufarbeitung der Kirchenbuchdaten in Ihrem Werk ist einfach super. Ich weiss nicht, ob Sie an ein weiteres Ortsfamilienbuch denken, viele würden sich darüber freuen.”
Der nachfolgende Link Rezension_OFB_Freudenberg führt zur Rezension, die in der Zeitschrift Siegerland Band 93/Heft 1 2016 erscheint.
Unter dem nachfolgenden Link ist das Namensverzeichnis zu finden, und anschliessend folgt vor den Handschriften der im genannten Zeitraum in Freudenberg tätig gewesenen evangelischen und katholischen Pfarrer ein Auszug aus dem Vorwort:
“Freudenberg ist ein alter Burgplatz im Siegerland und diente der Absicherung der Besitzungen der Nassauer nach Nordwesten. Der Ort war auch eines der Siegerländer Zentren für die Stahlverarbeitung mit etlichen Blashütten und Stahlhämmern im Raum der heutigen Stadt Freudenberg. Dies spiegelt sich auch in vielen Familiennamen wie Lindenschmidt, Schmidt, Stahl, Stahlschmidt oder Waffenschmidt nieder.
Als Grenzstadt hatte Freudenberg viele Beziehungen ins benachbarte Wildenburger Land/ in den Westerwald was sich ebenfalls auch in den Familiennamen niederschlägt (z.B. Friesenhagen, Gerndorf oder Wildenburg). Auch sind eine Vielzahl von Wegzügen nach und Zuzügen aus Siegen als Landeshauptstadt zu beobachten.
Das Kirchspiel Freudenberg entstand 1585 erst relativ spät als Abpfarrung des Kirchspiels Oberholzklau. Die Bürger des Landstädtchens wollten ihre eigene Kirche und konnten die Weihe dieser Kirche im Jahr 1606 erleben. 1612 setzen die Kirchenbücher ein.
Die Religionswirren im Siegerland zu Zeiten des Dreißigjährigen Krieges und die besondere Lage Freudenbergs an der Grenze zum katholischen kurkölnischen Sauerland und Wildenburger Land [Westerwald] finden häufigen Widerhall in den Kirchenbüchern und erschweren die Zusammenstellung einiger Familien.
Im Kirchenbuch steht dann z.B.: „Nach Einführung dess alten catholischen apostolischen Glaubens und nach Verbittung aller Exertitien dess Caluinistschen [Calvinistischen] … durch Befelich des hochgebornen Herrn Johan Grauff zu Nassaw seindt auf christlicher catholischer Weiss nachfolgende getaufft worden durch P. Joannem Bilstenium Vice-Pastorum zu Freudenberg“. Religiöse Toleranz sieht offensichtlich anders aus.
1653 wurde der Bürgermeister von Freudenberg Bernhardt Müller als Hexenmeister verurteilt, seine Nachfahren galten aber weiter als respektable Freudenberger. Erst in diesem Jahrtausend gab es per Stadtratsbeschluß wie in vielen anderen deutschen Städten eine Korrektur dieser Urteile.
Nach dem zweiten großen Stadtbrand von 1666 (nach dem ersten von 1540) setzte ein regelrechter (Wiederaufbau)-Boom ein, wie in den Kirchenbüchern ersichtlich, wurden von außerhalb Schreiner und Zimmerleute angezogen. Der Wiederaufbau in kurzer Zeit führte zum heutigen denkmalgeschützten einheitlichen Erscheinungsbild einer Fachwerkstadt.
Nach der Jahrhundertwende zogen viele Bewohner dann in die USA und nach Pr. Lithauen (Ostpreussen) aus. Der bekannteste Freudenberger, Johann Peter Stahlschmidt, berichtet in seiner Pilgerreise von seinen Reisen im 18. Jahrhundert in die USA und China. Auch der Pfarrer Goldbach alias Johann Eberhard Goebel aus Jung-Stillings Lebensgeschichte war von 1728 bis 1743 in Freudenberg tätig. Der Pietismus den Goldbach bekämpfte war im Kirchspiel weit verbreitet, auf dem fürstlichen Hof Halmenhoff/Hohenhain lebten zeitweise auch Mennoniten.
Im Siebenjährigen Krieg wurde Freudenberg stark durch Einquartierungen, Kontributionen und andere militärische Zwangsmaßnahmen gebeutelt.
Bekannt ist auch die Geschichte vom Kriegskassenraub zu Napoleonischer Zeit, der zu drakonischen Bestrafung der Bevölkerung führte. Die Anfänge der Lederfabrikation für die Freudenburg im 19. und 20. Jahrhundert deutschlandweit bekannt war, liegen hinter dem Bearbeitungszeitraum dieses Buches.
In diesem Werk finden sich u.a. (Teil-)Stammfolgen der Familien Diesterweg, Freudenberg, Pagenstecher, v. Reichenau, Siebel und Söhler / v. Sohlern. Mitglieder dieser Familien mit Bezug zu Freudenberg haben deutsche (Kultur und Wirtschafts-)geschichte mitgeschrieben. Genealogisch interessant ist auch der Wandel von Familiennamen, z.B. Kropf in Kroppach und Thielman in Demandt, Tangitter in Dangender und Dangendorf.
In einigen Fällen haben wir nicht dokumentierte Vermutungen hinsichtlich familiärer Zusammenhänge aufgenommen, die den interessierten Leser zu eigenen Recherchen animieren sollen. Mit willkürlich ausgewählten Zusatzinformationen aus Gerichtsprotokollen des Landschreibers Johann Philipp Eiershausen der Jahre 1659-1677, die Familienforscher Torsten Kirsch aus Siegen dankenswerterweise zur Verfügung gestellt hat, versuchen wir ein wenig (meistens schweres) Leben in die Kirchenbuch-Daten zu bringen.
Bei einem Klick auf Freudenberger Honoratiorenfamilien öffnet sich eine interessante Grafik, die Berufsgenealoge Jens Kaufmann (http://www.kaufmann-genealogie.de/) für die angesehenen und einflussreichen Freudenberger Familien Krämer-Müller-Friesenhagen-Siebel, erstellt hat, die zu seinen Altvorderen gehören.
Pfarrer-Handschriften:
Alexius links, 1612 – 1618 – Freudenberg rechts, 1618-1626
Bilstein links, 1626-1627, katholisch – Berghoff rechts, 1627-1632, katholisch
Quitter links 1632-1636, evangelisch – Witbauer rechts, 1636 katholisch
Schmidtberger links, 1636, katholisch – Molitor rechts, 1636/37 – 1639, katholisch
Vigener links, 1639 -1645, katholisch – Pithan rechts, 1645-1652, evangelisch
Geller links, 1653-1658 – Landmann rechts, 1658 – 1675
Steutz links, 1675 – 1680 – Seel I rechts, 1681-1701
Seel II links, 1701-1706 – Brücher rechts 1706-1719
Rung links, 1720-1728 – Göbel rechts 1728-1743
Vollpracht links, 1743-1763 – Pagenstecher rechts, 1763-1769
Herborn links, 1770-1773 – Beel I rechts, 1773-1802