Das OFB Oberholzklau, Siegerland (1595 -1795), mit der OSB/OFB Nr. 02.281 in der Reihe Deutscher Ortssippenbücher kann beim Cardamina Verlag ( www.cardamina.de) unter Artikel-Nr. CSB-00421, ISBN 978-3-86424-573-2 zum Preis von Euro 49,– bezogen werden.
Herr Gerhard Moisel, Autor mehrerer Deutscher Geschlechterbücher, Siegener Kirchenarchivar im Ruhestand und Vorstandsmitglied des Siegerländer Heimat- und Geschichtsvereins, schreibt am 25. 4.2022 zur Lancierung:” als etwas verspätetes Osterei haben uns das bekannte Autorenpaar Anne Schulte-Lefebvre und Ansgar Hoffmann ein neues Standardwerk zur Siegerländer Familiengeschichte ins Nest gelegt. Nach den Ortsfamilienbüchern Krombach, Ferndorf und Freudenberg legen die Beiden nun ihr viertes OFB vor: Oberholzklau im Siegerland. Ausgewertet wurden die Kirchenbücher von 1595 bis 1795. Zahlreiche Schatzungslisten, Musterungslisten, Auszüge aus Kirchenrechnungen und den sog. „Eiershausen-Protokollen“ ergeben spannende Ergänzungen zu dem genealogischen Teil des Bandes. Das Ortsfamilienbuch Oberholzklau kann über den Cardamina-Verlag zum Preis von 49 Euro bezogen werden.
Erste Reaktionen der Leser:
1. “Ich bin bei der ersten Übersicht sehr beeindruckt! Da haben Sie sich aber sehr viel Arbeit gemacht. Ich hätte nicht gedacht, dass die Akten betr. Schatzung oder Schultheisen, Scheffen, Landmiliz usw. in dieses Buch übernommen wurde. Ich bin aber auch beeindruckt, was so alles in der Pfarrgemeinde erhalten blieb.”
2. “Euer neues OFB ist mal wieder “erste Sahne”. ”
3. “Ich studiere Ihr mit Spannung erwartetes Otsfamilienbuch Oberholzklau 1595-1795. Standard und Ausführung wie gewohnt, einfach super. Ich habe der Neugier des Familienforschers halber zuerst einmal meine Vorfahrenfamilien nachgeschlagen und bei einigen frühere Generationen Daten gefunden, die ich nachtragen bzw. ergänzen konnte. Insgesamt überzeugt wie bisher die Aufmachung, die Gliederung und das Einbeziehen der umfangreichen Steuer- und Schatzungslisten, die mir – auch von Berufs wegen – besonders interessant sind und einen tiefen Einblick in die damaligen wirtschaftlichen Verhältnisse ermöglichen. Obwohl ich eigentlich keine größere Arbeit mehr in Angriff nehmen wollte habe ich nun die Gewerkenliste der Gosenbacher Hütte von 1809 durch eine Mitteilung des Brachbacher Historikers Dr. Gerhard Göbel (Dorfbuch Obersdorf) erhalten, die mich veranlasst, meine Arbeiten über die Gewerkenfamilien von Niederschelden und Eiserfeld zu ergänzen, insbesondere weil ich über meine Gosenbacher Vorfahren Utsch, Spies und Latsch hier den Anschluss an die Siegerländer Gewerkenfamilien finde. Bei einer ersten Durchsicht der Gewerkenliste konnte ich Herkunftsdaten der einheiratenden Ehefrauen bzw. deren Vor- fahren mit Hilfe Ihrer Ortsfamilienbücher Ferndorf, Freudenberg und jetzt auch Oberholzklau zuverlässig ermitteln. Dies hat mir wieder einmal die Bedeutung dieses von Ihnen und von Herrn Hoffmann erarbeiteten Werks vor Augen geführt, für das ich Ihnen und Herrn Hoffmann deshalb bei dieser Gelegenheit erneut meine Anerkennung und meinen herzlichen Dank aussprechen möchte.”
Unter dem nachfolgenden Link ist das Namensregister zu finden: Namenregister_OFB_OK und anschliessend folgt vor den Handschriften der im genannten Zeitraum in Freudenberg tätig gewesenen evangelischen und katholischen Pfarrer ein Auszug aus dem Vorwort:
“Das Kirchspiel Oberholzklau, hart an der Grenze zum Kreis Olpe (die früher Landesgrenze aber auch Sprach- und Religionsgrenze war), liegt in einer Höhenlage nördlich der Kernstadt Siegen. Fünf Bachtäler (Quellbäche der Ferndorf und damit der Sieg) formen das Gelände, darunter die Hees und die Alche. Der nördliche Teil mit Mittel- und Oberhees und den alten Höfen Berghaus und Wurmbach gehört heute zur Gemeinde Kreuztal, der mittlere Teil mit Meiswinkel und Langenholdinghausen zur Stadt Siegen und der südlichwestliche Teil mit Ober- und Niederholzklau, Alchen, Bühl und Lindenberg zu Freudenberg.
Beim Kirchspiel Oberholzklau handelt es sich um ein sehr altes Kirchspiel mit einer sehr alten Kirche, einer Hallenkirche die um 1250 erbaut wurde. Das Pfarrhaus von 1608 ist eines der ältesten und schönsten Fachwerkhäuser des Siegerlandes. 1595 wurde das Kirchspiel Freudenberg vom Kirchspiel Oberholzklau abgetrennt.
Die größten Ortschaften im verbleibenden Kirchspiel waren die Dörfer Alchen und Langenholdinghausen, in denen es jeweils Kapellen gab. Weiterhin zählte das Kirchspiel damals Schulen zu Oberholzklau, zu Alchen, zu Langenholdinghausen und kurzfristig auch zu Lindenberg.
Die Orte wurden von der Landwirtschaft geprägt und waren zumeist der Landesherrschaft abgabepflichtig. Es gab eine Mahlmühle (Langenholdinghausen) und später eine Lohmühle (Meiswinkel) zur Ledergerberei. Vereinzelt verdingten sich die Einwohner auch als Fuhrleute, Schmiede, Schneider, Schumacher und Zimmerleute. Später kommen Weber (meist im Nebenerwerb für Unternehmer in Siegen) und Bergleute im Erzbergbau hinzu. Auffällig ist neben den Tätigkeiten als Jäger, Förster oder Heckenschütze im herrschaftlichen Dienst auch das häufige Vorkommen des Soldatenstandes.
Der Bevölkerungsdruck und die Realteilung bei Erbgängen führten über die Zeit in einigen Orten zu immer weiterer Zersplitterung des Besitzes und einer Steigerung der Anzahl der Haushalte und Häuser. Auch Auswanderungen sind vermerkt, u.a. nach Ostpreußen im Rahmen der Repeuplierung nach der großen Pest von 1709 und später Auswanderungen nach Nordamerika und in die Niederlande.
Vorhandene Kirchenbücher ab 1742 sind online bei Archion veröffentlicht, die älteren teilweise papierzerfallenenen Kirchenbücher jedoch nicht. Gerhard Moisel, Siegener Kirchenarchivar im Ruhestand und Autor einiger Deutscher Geschlechterbücher, der freundlicherweise Kopien der frühen Kirchenbücher zur Verfügung gestellt hat, schreibt wie folgt: „Die sehr schlecht erhaltenen und nur schwer lesbaren Original-Kirchenbücher befinden sich noch in der Kirchengemeinde Oberholzklau. Die Bücher wurden zwar in Bethel restauriert, m.W. aber nicht sicherheitsverfilmt.“ Der verstorbene Heimat- und Familienforscher Kurt Schutte aus Wuppertal hält in seinen Aufzeichnungen zum Ehebuch der Jahre 1652 – 1681 fest: „Das Buch ist laufend sehr lückenhaft geführt und enthält kein Jahr mit vollständigen Eintragungen. Man kann wohl behaupten, dass im Buch weniger als die Hälfte der Eheschliessungen eingetragen sind.” Nichtsdestotrotz haben wir bis auf wenige Ausnahmen Primärquellen verarbeitet und Vermutungen begründet oder entsprechend gekennzeichnet. Im Jahr 1597 sterben ca. fünfzig Kirchspiel-Bewohner an der Pest, die im Gegensatz zu den Toten des Vorjahres durchnummeriert worden sind. 1729 schreibt Pfarrer Heusling ins Kirchenbuch, dass „itzo Roeteln u. Blattern so sehr grassiren“. Die meisten Pocken-Opfer werden 1783 mit 21 Kindern ins Totenbuch eingetragen.
Im Gegensatz zu den Kirchenbüchern der umliegenden Gemeinden findet man deutlich weniger Hinweise auf die zeitweise Rekatholisierung, was wohl auch an den vorhandenen Lücken liegt. Auffällig sind häufige Verbindungen in die Kirchspiele Siegen. Ferndorf, Freudenberg und Krombach, aber nur eine geringe Anzahl an Hochzeiten über die Landesgrenze hinweg trotz der Grenzlage.
Ein Abgleich bzw. eine Rekonstruktion aus anderen Kirchenbüchern, Kirchenrechnungen der Gemeinde Oberholzklau und Steuerlisten der Zeit der großen Lücke in der Kirchenbuchüberlieferung von 1680 bis 1727 wurde in diesem Buch versucht. Leider lagen uns für den Zeitraum von 1636 bis 1681 keine Steuerlisten vor, so dass der Versuch nur teilweise gelungen ist.”
Pfarrerhandschriften:
Luth links (1555 – 1609), Bidencapius rechts (1598-1601)
Freudenberg links (1609 – 1618), Heuser rechts (1615 – 1627)
Dravena links (1628-1629, katholisch), Henricus Georgius rechts (1629 – 1632, katholisch)
Hertz links (1632 – 1634), Dilphius rechts (1635 – 1636)
Lamberti? links (1636 – 1645 katholisch), Pelargus rechts (1645 – 1648)
Seel links (1651 – 1681), Heusling rechts (1720 – 1738)
Achenbach links (1738 – 1739), Winter rechts (1739 – 1774)
Braun links (1775), Wissenbach rechts (1775 – 1786)
Schepp (1787 – 1805)